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Es werden Posts vom Oktober, 2014 angezeigt.

Ein Blogger-Märchen zur Vorweihnachtszeit

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Da gab es mal einen Studenten der Geologie an der Bergakademie in Freiberg. Um sich von seiner 500 Seiten starken Diplomarbeit abzulenken, fing er an Brot zu backen. Chaotische Zettelkästen waren ihm ein Greuel und so sammelte er seine Rezepte schön ordentlich auf einer Internetseite. Der in ihm steckende Wissenschaftler begann mit Teig zu experimentieren und seine Versuche zu dokumentieren. Das interessierte auch andere Brotbäcker und so sammelte er eine schöne Fangemeinde an. Er entwickelte sich zum Brotbäckerratgeber und irgendwann wurde er gebeten Kurse zu halten. Der Geowissenschaftler entschied, dass er sich fortan dem professionellen Brot-Coaching widmet und lebt heute in einem Häuschen im erzgebirgischen Sehmatal mit Frau und Kindern. Dort bäckt er Brot und Brot, zur Zeit auch Stollen, den sein eigens ausgetüfteltes Mehlkochstück noch saftiger macht, Dazwischen gibt er Kurse in Berlin, Frankfurt und Wien, vielleicht auch bald in Amerika und Asien. Weil Verlage inzwischen unte

Kontaktabbruch - Leserbrief eines verlassenen Vaters

Ich danke meinem Leser, Herrn H.H., ganz herzlich für sein Schreiben und das Einverständnis zur Veröffentlichung seiner Geschichte. Danke - für mehr Verständnis zum Thema "Verlassene Eltern und Kinder". Den Brief findet ihr hier auf meiner Homepage.

Wenn ich mal groß bin...

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werde ich Lebenskünstler!

25.000

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25.000 Seitenaufrufe. Ich danke allen meinen Lesern und wünsche euch schöne kurze Tage nach der Zeitumstellung. Euer Gedankenstreuner

Teilzeitgefängnis meiner Kindheit und Plätze, an denen die Welt in Ordnung ist

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Von meinem 3. bis zu meinem 6. Lebensjahr verbrachte ich 5 Tage die Woche und damit den Großteil meiner Zeit an einem Ort, den ich heute "Teilzeitgefängnis meiner Kindheit" nenne. Es war ein Ort, an dem morgens zwischen 8 und 9 Uhr Kinder abgegeben wurden, um sie spätnachmittags gegen 17 Uhr wieder abzuholen. Das Teilzeitgefängnis meiner Kindheit bestand aus sieben Räumen unterschiedlicher Größe. Im kleinsten Raum befand sich eine Pforte, aus der heraus überwacht wurde, ob auch die richtigen Personen kommen und gehen. Von der Pforte aus hatte man Ausblick auf den Raum, in dem die Kinder nachmittags in ihren Mänteln und Jacken auf Abholung warteten. Hatte man die Schleuse passiert, kam man in einen Raum, der sich Garderobe nannte. Dort wurden Kleidungsstücke abgelegt, die man während des Aufenthalts im Teilzeitgefängnis nicht benötigte. In einem weiteren Raum wurde das Mittagessen eingenommen. Das kam jeden Tag in einem großen Behälter. Tische und Stühle wurden von den Ins

Brief einer Tochter an ihre Mutter

Liebe Mutter, 7 Jahre ist es nun her. Damals hatten wir telefoniert und ich habe Dir gesagt, dass Du Deine Sachen so machen sollst, wie Du es für richtig hältst – und dass ich meine Sachen so machen werde, wie ich es für richtig halte. Seitdem ist viel Zeit vergangen, viele Erfahrungen hat jeder von uns gemacht, die Kinder sind größer und älter geworden, jeder hat sich auf seine Art und Weise entwickelt.  Ich bin dankbar, dass Du mich geboren hast. Durch Dich (und Papa) bin ich auf der Welt und darf sein. Vielen Dank für die guten Dinge, die Du mir gegeben und mitgegeben hast. Auch wenn ich – wie ich heute weiß – lange eine andere, vielleicht zu große Erwartungshaltung an Dich hatte, mir etwas anderes von Dir gewünscht habe, soll es nun gut sein. Du hast Dich so entwickelt, weil das Leben Dich so geprägt hat. Kein Vater, der Tod Deiner Mutter, Vertreibung und Flucht, die Trennung von Großmutter und Bruder, Aufwachsen in Pflegefamilien. Wurzellos, aber mit starkem Willen, der

Junge Frau, lächeln, die Sonne scheint!

Letzte Woche fuhr ich unser Auto zum elektronisch angeordneten Kundendienst. Auf dem Weg von der Werkstatt zum Büro fiel meine Wahl auf eine Straße, die ich zwar manchmal mit dem Fahrrad abfahre, aber selten zu Fuß gehe. Meine Aufmerksamkeit war auf die Hauseingänge und Fassadenschilder gerichtet. In einiger Entfernung stand ein Mann Mitte sechzig vor einer Kneipe. Dem Habitus nach der Wirt persönlich. Er trug lange Haare und einen Bauch, wirkte übernächtigt, vielleicht auch verkatert und rauchte. Sein Blick fixierte sich auf mich. Als ich an ihm vorbeigegangen war, rief er mir nicht unbedingt freundlich hinterher "Junge Frau, lächeln, die Sonne scheint!". Einen kurzen Moment lang wollte ich reagieren, aber mein Kopf war an diesem Tag gelähmt von einer Erkältung und damit auch meine Schlagfertigkeit. Stattdessen zog ein Bild vor mir auf. Eine übergewichtige Frau Mitte sechzig steht vor ihrem Etablissement. Die Haare hängen ihr strähnig in das von einer kurzen Nacht gezeic

Idylle

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                                          Heute in einem Park mitten in unserer Stadt.

Kampf, Wut und Weiblichkeit

Es gibt auf meiner Homepage eine neue Themensammlung. Ihr findet sie unter " Kampf, Wut und Weiblichkeit ".