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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Glücksfall

Einen Spruch des Dalai Lama zum Jahreswechsel  habe ich, den ich verstehe, nicht  hinterfragen muss und sogar dazu nicken kann. Auch wenn mir das vor einigen Jahren unmöglich erschienen wäre. Die Betonung liegt auf "manchmal". Kennt ihr das? Das große Aufatmen, wenn sich etwas nicht so einstellt wie gewünscht und nicht wir, sondern das Leben für uns sorgt. Das Leben, das manchmal besser weiß, was gut für uns ist. Bedenke: Nicht zu bekommen was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall.

Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe

Ich habe nicht sehr viel aus dem Deutschunterricht in der Schule mitgenommen, aber eine Sache ist deutlich hängengeblieben. Es ist das Ende des Gedichts "Wacht auf" von Günter Eich, das er 1950 geschrieben hat. Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt! Nun fand ich eine Aussage, die dem 14. Dalai Lama zugeschrieben und folgendermaßen zitiert wird Lerne die Regeln, damit du sie richtig brechen kannst.  Wie ist das gemeint? Ist das eine Aufforderung? Soll ich die Regeln brechen? Was ist mit "richtig" gemeint? Und was mit Bruch? Der kleine Revoluzzer in mir schreit "Ja!", Anarchie, Sand sein, den Ablauf stören, Regeln brechen - Freiheit! Der Bedenkenträger in mir wägt ab. Soll er das wirklich gesagt haben? Soll er das so gesagt haben? Der Dalai Lama? Und wie hat er es gemeint? Kann es sein, dass, wie so häufig, Worte mit der Übersetzung eine andere Bedeutung bekommen? Sprüche lassen oft einen großen Interpretationsraum. In eine an

Frohe Weihnachten

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und die besten Wünsche für das Jahr 2014 wünscht allen seinen Lesern der Gedankenstreuner

Eigenverantwortung

Ich beobachte weiter das Geschehen um Robert Betz. Der NDR widmete Ende November dem selbsternannten Lebenslehrer eine Berichterstattung unter dem Namen " Robert Betz: "Glücks-Coach" oder Scharlatan ?" So viel Neues ist dort nicht zu finden, da hauptsächlich die bereits im Netz veröffentlichten Berichte zusammengetragen wurden. Die Reporter, die eine Veranstaltung besuchten, wundern sich, wie viel Geld manche Leute bereit sind auszugeben - für Glück und Heil. Neu ist ein Interview mit Sabine Riede, Leiterin der Sekten-Info NRW , bei der sich seit drei Jahren immer mehr Menschen melden, die schlechte Erfahrungen mt Robert Betz gemacht haben. Ein Viertel der esoterischen Beratungen drehten sich im Jahr 2013 um den Lebenslehrer. Dazu ein Auszug aus dem Interview: Warum ist Betz mit seiner Lehre so erfolgreich? Riede: Er gibt den Menschen das Gefühl, dass alles machbar ist, dass sie alles in ihren Händen halten. Zunächst hat die Botschaft, man sei alleinig

Kopfkino

I didn't have a teacher other than the images in my mind. I kept separating the real from the imagined. It all turned out to be imagined. Byron Katie Wir sind alle Drehbuchschreiber, Regisseure und Hauptdarsteller in unserem eigenen Film, ob Drama, Komödie oder Thriller. Wir sind alle äußerst kreativ! Und machen es so gut, dass wir unseren Film für die allgemeingültige Wahrheit halten un d außer Acht lassen, dass jeder sein eigenes Kopfkino am Laufen hat. Vielleicht würde es uns leichter fallen das zu erkennen, wenn jeder durch die Gegend liefe mit einer Hand auf Ohrhöhe und einer Kurbelbewegung. Vielleicht würden wir uns dann wie in einer Slapstick-Komödie fühlen, aber es würde uns bestimmt auch zum Lachen bringen.  

Möchtest du reich werden?

Möchtest du anerkannt, begehrt und verehrt werden? Möchtest du Gott spielen? Hier eine Anleitung, wie du das in heutigen Zeiten einfach hinbekommst. Im Namen der Liebe, nicht mehr und nicht weniger. Eine todsichere Sache. Es gilt den Kern zu knacken

Kindliche Fantasie

Gestern gab es in stern.de einen Artikel über " Kinder-Anekdoten, Unheimliche Geschichten über Fantasie-Freunde ". Und da fiel mir ein, dass auch ich eine Phase hatte, in der ich mich ständig beobachtet fühlte. Meine Beobachter waren keine Freunde, sondern Aliens. Da man mir bereits als Kind eine "blühende" Fantasie attestierte, behielt ich meine "Beobachtungen" für mich. Für eine gewisse Zeit war ich fest davon überzeugt, dass ich Studienobjekt für Außerirdische bin. Sie beobachteten mich durch eine Art "Fernseher" . Einzig und allein mein Cowboyhut bot Schutz vor der "Durchleuchtung". Es war mir egal, dass ich schräge Blicke bekam, weil ich nicht nur zur Faschingszeit mit Cowboyhut herumlief. Hauptsache, ich hatte meine Privatsphäre. Was geschah in eurem Kinderzimmer?

Streit-Kraft

Gestern folgte ich der Einladung zu einem feierlichen Gelöbnis in der Reinhardts-Kaserne in Ellwangen. Der Beschluss der Regierung zur Abschaffung der Wehrpflicht hat weitreichende Konsequenzen, unter anderem die Auflösung des Transportbataillon 465 zum 31. März 2014. Das gestrige Gelöbnis von circa 80 jungen Rekruten, die ihrem Vaterland schworen zu dienen, sollte das letzte in der hiesigen Kaserne sein und zu diesem Anlass fand sich Prominenz ein. Eigens angereist zur Untermalung mit Marschmusik und deutscher Nationalhymne kam das Heeresmusikkorps Ulm. Wenn in unserer Stadt die Big Band der Bundeswehr einen Auftritt hat, gibt es Polizeigroßeinsatz. Studenten der Geisteswissenschaften demonstrieren noch immer gerne und ein paar versprengte Spontis sorgen für Aufruhr. Gestern wurde die Kapelle mit militärischem Gruß anerkannt und gefeiert. Wie bei jeder Feier wurden Reden gehalten. So auch vom extra angereisten Wahlkreispolitiker, der Mitglied des Bundestages ist. Er hielt eine s

The Tutu Project

Vor zehn Jahren zog ein Mann ein rosa Tutu an, um seine an Krebs erkrankte Frau aufzumuntern und sich selbst abzulenken. Was als "Therapie in harten Zeiten" begann, entwickelte sich zu einer Initiative, die Spenden für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, sammelt - "The Tutu Project" von Bob und Linda Carey. Die Telekom verbreitet die Geschichte mit einem Spot namens " Besondere Geschichten verdienen das beste Netz ". Der Mann, der nackt bis auf ein rosa Tutu durch die Welt hopst, berührt auch mich. Da muss einer einen großartigen Humor haben und sehr lieben, um auf eine solch absurd-groteske Idee zu kommen. Eine schöne Geschichte.

Christuskind, Christkind und der Wunschzettel

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Wer von euch glaubt an Engel? In Franken, wo ich geboren und aufgewachsen bin, gibt es keinen Weihnachtsmann, sondern das Christkind. Jedes Jahr hält es auf dem Markt, der nach ihm benannt ist, die Eröffnungsrede. Die Leute strömen von nah und fern zum Christkindlesmarkt. Das Christkind sieht aus wie ein Rauschgoldengel und wenn es nicht blond ist, dann wird es blond gemacht, mittels einer Lockenperücke. Meine Großeltern pinselten an Heilig Abend, kurz vor der Bescherung, Goldglimmer an den Türstock und erzählten ihren vier Kindern, dass das Christkind dort mit seinem Flügel hängengeblieben ist, nachdem es die Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte. Die Kinder starrten ehrfurchtsvoll mit offenen Mündern auf das Gold. Auch bei uns brachte das Christkind die Geschenke. Wofür sonst haben wir einen Wunschzettel an es geschrieben, den wir dann auf das Fensterbrett legten, damit das Christkind ihn im Vorbeirauschen mitnehmen konnte. Unter dem Baum stand auch eine handgeschnitzt

Ska und Walzer

Meine Tochter und ich besuchten gestern ein Konzert der Roy de Roy. Da sie keine Mainstreammusik spielen, findet der Auftritt auf einer regionalen Kleinkunstbühne statt. Das ist schön. Dreißig Leute stehen hautnah an den fünf jungen Musikern und es ist genug Platz um Ska, Polka und Walzer zu tanzen. Auch wenn man kein Slowenisch versteht, sollte man sich ein gewisses "Anti" behalten haben, denn der Sänger und Gitarrist Nikolaj, sowie sein Kindergartenfreund , Gitarrist, Piano- und Akkordeonspieler Matej, stammen aus Kärnten und gehören der slowenischen Minderheit an. So handeln ihre Lieder von Protest. Protest gegen alles - Unterdrückung, Verfolgung, System, Faschismus. Die Songs werden mit einer unbändigen Lebens- und Spielfreude vorgetragen und der Funke springt über. Nach über dreißig Jahren schwinge ich meine Beine mal wieder zum Ska. Den berühmten Schmäh seiner Wahlheimat Wien beherrscht Nikolaj perfekt. Nach dem Konzert wird mit dem Publikum geplaudert und der Bandl

Advent, Advent ...

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Mal ganz ehrlich. Wer von euch hat einen Adventskalender? Und was war heute drin? Als Kind teilten wir uns zu dritt einen Schokokalender, die Motive waren immer gleich. Nikolausstiefel, Schlitten, Glocke, Schneemann, Reh, etc. Wie alles im Laufe der Jahre immer aufwändiger wird, so auch die Kalender. Im Kindergarten bastelte ich als Mutter einen Bärenkalender aus Tonpapier. Die Bären hatten Bäuche, die befüllt werden konnten. Es war nur etwas schwierig einen Platz für das Monstrum von Kalender zu finden. Heute gibt es fertige Filzstiefel zum Befüllen. Seit ein paar Jahren bekommen mein Mann und ich wieder einen Kalender, den wir uns teilen. Dieses Jahr besteht er aus Tüten, befüllt mit Glückskeksen, in die kleine Fotos vom ausklingenden Jahr eingebacken sind. Und ich freue mich noch immer wie ein Schneekönig auf das, was drin ist. Der Glückskeks wird natürlich fair geteilt. Was ist bei euch drin?????

Ein Prozent

Die Veröffentlichung des Romans "Tschick" von Wolfgang Herrndorf im Herbst 2010 ging an mir und meiner Familie vorbei. Während ich selbst 2010 vom Leben stark gefordert werde und Kontakt zu Kreisen habe, die heftig an der Vision vom Weltuntergang Ende 2012 basteln, erhält Herrndorf die Botschaft seines persönlichen Untergangs in Form eines Gehirntumors. Während ich informiert werde, was zu tun ist, wenn die Wirtschaftskrise alles lahm legt und wie man sich und sein Eigentum am besten schützt, beschäftigt sich Herrndorf mit der Lahmlegung durch eine Krankheit, die für ihn drei Jahre später konkret tödlich enden wird. Während ich an meinen Defiziten arbeite und versuche aus Mangeldenken herauszukommen, um zu erfahren, dass hinter dem Mangel ein weiterer Mangel wartet, sei es emotionaler Mangel oder Vitamin D, ist Herrndorf seine Zeit zu kostbar, um sie mit Gedanken an Krebsdiäten zu verschwenden. Er stellt sich früh seinen Wecker um keinen Sonnenuntergang zu verpassen, wäh

Böhmische Bolschewiken oder Roy de Roy

Piratenwalzer oder Balkan-Polka-Punk? Egal, ich liebe diese Musik. Hört mal rein, das geht voll in die Beine und macht gute Laune. Das Richtige für Eisregenwetter, macht warm und ersetzt den Grog. Roy de Roy

Artgerechte Menschhaltung

Heute Morgen, kurz nach dem Aufwachen, stellte mein Mann eine laute Frage. Sie war wohl eher an ihn selbst gerichtet "Was heißt das eigentlich? Sein Leben leben? Wir reden immer über artgerechte Tierhaltung, leben wir in einer artgerechten Menschhaltung?" Diese Frage finde ich sehr interessant. Was ist eine artgerechte Menschhaltung? Wir wissen ja, wie man Tiere halten sollte, damit sie glücklich sind und uns gute Produkte liefern. Eier von glücklichen Hühnern. Die kaufen wir gerne. Was ist mit unseren Produkten? Schert es uns, ob sie von glücklichen oder unglücklichen Menschen gefertigt werden? Von Menschen, die in artgerechter Haltung leben? Kann man Fabriken mit Legebatterien vergleichen? Und wie ist das mit Großraumbüros? Welche Auswirkung hat die Art, wie wir gehalten werden, auf die Produkte, die wir fertigen? Eine Bekannte, die bei einer großen Firma arbeitet, erzählte mir, dass sich früher, als es noch einheitliche Arbeitszeiten gab, alle morgens in der Kaffeeküc

Puderzucker

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Glühweinzeit

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Wilder Hirsch oder Sanftes Reh? Zwischen Tannenzweigen, Holzschnitzereien, Maroni und gebrannten Mandeln wird sich ab dieser Woche wieder mit dampfenden Tassen in der Hand getroffen und geplauscht. Es ist die Zeit, die alles andere als besinnlich ist, aber irgendwie schön. Was im Sommer das Bierfest, ist im Winter der Weihnachtsmarkt. Beleuchtete Innenstädte machen die früh einsetzende Dunkelheit erträglich, alles glitzert und blinkt und sogar eine Eislaufbahn lässt den Marktplatz so richtig schön "städtisch" erstrahlen. Ich mag diese Zeit des Glühweins und der Feuerzangenbowle. Je kälter, desto gemütlicher und nach dem Besuch auf dem Mittelaltermarkt mit seinen Feuerkörben, riecht die Daunenjacke nach Lagerfeuer. Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit mit viel Muße für Reh und Hirsch!

Alter

Als ich meinen Mann kennenlernte, dachte ich mir "Mit dem will ich alt werden". Ich hatte wenig Ahnung, was es bedeutet alt zu werden. Heute würde ich mich als mittelalt bezeichnen, es liegt einiges hinter mir und hoffentlich noch ganz viel vor mir. Als ich meinen Vater vor einigen Jahren auf die Beerdigung seiner älteren Schwester begleitete, sagte ich ihm "Ich werde alt" und er lachte und antwortete "Du verwechselst Falten mit Alter". Ich habe heute ein bisschen mehr Ahnung davon, was es heißen kann alt zu werden. Und nach 27 gemeinsam gegangenen Jahren mit meinem Mann habe ich eine Ahnung davon, wie wir alt werden könnten. Ich sah meinen Vater altern, ich sehe die Eltern meines Mannes altern und ich sehe uns in ihnen. Wirklich wissen werde ich es erst, wenn ich selbst im Alter angekommen bin. Meine Augen und mein Herz sind immer auf der Suche nach alten Menschen und Liebe. Es macht mich glücklich, wenn ich sie händchenhaltend die Straße entlangschlu

Selbstwert

Wenn du deinen eigenen Wert bestimmen willst, dann lass dein Geld, dein Haus und deinen Rang beiseite. Schau nur auf deinen inneren Menschen. Seneca

Esoterik IV: Nachtrag - Esoterikseminarerfahrungen

In diesem Nachtrag möchte ich mich bei Herrn Robert Betz bedanken. Dafür, dass er mir so eine großartige Projektionsfläche zur Aufarbeitung meiner Seminarerfahrungen gibt. Ich habe zwei Seminarschulen besucht. In die erste bin ich völlig unbedarft reingerutscht. Aus der Kampfkunst kommend, interessierte mich alles rund ums Ki, Chi oder Lebensenergie. Als mich eine Freundin fragte, ob ich einen Reikikurs mit ihr besuche, dachte ich "Okay, da ist Ki drin, mal sehen, was es da so gibt". Zwei Stunden nach Kursbeginn befand ich mich, völlig ahnungslos von "Geistheilung", in meiner persönlichen "Bewusstseinshölle". Da blieb ich drin und entschloss mich zum Durchlauf der gesamten Reiki-Ausbildung. Ich wollte eine Antwort auf meine Frage "Was ist da passiert?". Die zweite Seminarschule besuchte ich weit weniger naiv. Ich bin vorsichtiger geworden und wusste mehr, was ich annehmen will und was nicht. Die Homepage wirkte vertrauenserweckend, die Feed

Esoterik III: Robert Betz und die Lehre

Was Robert Betz sagt, ist nicht verkehrt. Es sind alte Weisheiten unter einem neuen Anstrich, die ansprechender rüberkommen als so manches fernöstliche Lehrbuch. Seine Welt der Selbstinszenierung ist bunter, gefälliger als eine Lehre des reinen Wortes ohne Banner mit übergroßen Blumen und bunten Hemden. Auch das Auge will geschmeichelt werden. In unserer Kultur gibt es den Spruch "Wie du in den Wald hineinschreist, so kommt es zurück". Dass das, was zu uns kommt, lediglich ein Echo auf unsere Taten ist, ist ein altes Wissen. Warum haben wir das noch immer nicht verstanden? Warum betreiben wir noch immer Schuldzuweisung? Weil es das Leben bequemer macht? Weil es einfacher ist zu denken, dass die anderen böse und schlecht sind und uns das Leben schwer machen? Weil es anstrengend ist sich selbst zu hinterfragen? "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Eines der christlichen Gebote, das in wenigen Worten ausdrückt, worum es geht. Lerne dich selbst zu lieben, indem

Esoterik II: Robert Betz, Amazon und Authentizität

Da ich mich heutzutage nicht mehr auf den Aufkleber verlassen kann, der ein Buch als "Bestseller" auszeichnet, was ja wirklich nur heißt, dass es "best geselled" wird, aber noch lange nichts über die Qualität des Buches aussagt, gilt es mir die Zeit zu nehmen und selber im Laden in das Buch hineinzublättern oder mir bei Amazon die Rezensionen dazu anzuschauen. Was mir aufgefallen ist. Ich habe mir nun alle dreizehn Seiten mit einhundertachtundzwanzig Rezensionen zu Herrn Betz´ Buch "Willst du normal sein oder glücklich?" angeschaut. Die ersten eingegangenen Bewertungen waren positiv mit der Vergabe der Höchstpunktzahl. Sechs Seiten geht das so. Durchweg fünf und sehr selten vier Sterne. Auf der siebten Seite erfolgt der Einbruch, die Rezensionen vermischen sich, von fünf über drei bis zu einem Stern ist alles dabei. Ab da geht es bergab. Zwischen all den ein oder zwei Sternen mal wieder die Höchstzahl, selten ein Mittelwert von drei Sternen. Die Meinung

Esoterik I: Robert Betz - Der Mann fürs gewisse Zeitalter

Seit einiger Zeit gibt es einen Mann in meinem Leben, an dem ich nicht vorbeikomme. Wo auch immer ich unterwegs bin, er ist da, leuchtet mir entgegen mit diesem strahlenden Lächeln und dem wissenden Blick. Es ist der Mann, der es im Sommer auf Platz zwei der Spiegelbestsellerliste im Bereich "Sachbuch" geschafft hat. Der Mann, dessen neuestes Buch das Gütesiegel eines deutschen Nachrichtenmagazins trägt. Der Spiegel (Eigenschreibweise: DER SPIEGEL ) ist ein deutsches Nachrichtenmagazin , das im Spiegel-Verlag in Hamburg erscheint und weltweit vertrieben wird. Der Spiegel hat mit einer verkauften Auflage von 896.298 Exemplaren [1] die höchste Auflage der wöchentlichen Nachrichtenmagazine Deutschlands und ist zugleich das auflagenstärkste in Europa . [2] Aufgrund seines Einflusses auf die öffentliche Meinungsbildung wird Der Spiegel oft als ein Leitmedium bezeichnet. [3] [4 Zitat Wikipedia Heute steht sein Buch noch immer auf Platz Nummer drei und was k

Schöpferische Pause

vom positiven Denken. Habt ihr auch Lust euch mal was richtig Negatives reinzuziehen? Ich hab einen Tipp. Die Feelbadkomödie "Die Kunst des negativen Denkens". Gruppentherapie auf norwegisch. Kostprobe gefällig? dann klick hier Manchmal brauche ich das als Gegenpol zu all dem Licht und Liebe und Selbstverliebtheitsgeschwafel. Inklusive meinem eigenen :-) Uns allen ein schönes verregnetes Novemberwochenende!

Sehnsucht

Sehnsucht ist die Sucht sich nach etwas zu sehnen. Oft nach etwas, was unerreichbar scheint. Ich war ein Sehnsuchtsjunkie. Mit zwölf verknallte ich mich in einen blonden Wuschelkopf aus der Pfadfindergruppe meines älteren Bruders, der kein Interesse an mir zeigte. Dann in einen jüngeren Pfadfinder aus meiner Gruppe, der genau so wenig Interesse zeigte. Mit fünfzehn verliebte ich mich in einen Klassenkameraden und meine sehnsüchtige Beharrlichkeit zahlte sich aus. Eineinhalb Jahre später kamen wir zusammen, der Beginn unserer Beziehung läutete das Ende dieser Sehnsucht ein um eine neue zu kreieren. Denn alles war anders, als ich es mir in meinen Veilchenträumen zurechtgelegt hatte. Er war tatsächlich edel, hilfreich und gut, aber ich war nicht bescheiden, sittsam und rein. In mir zeigten sich Dinge, mit denen ich schlecht zurecht kam. Ich war eifersüchtig, besitzergreifend, anstrengend. Er war der Prinz aus gutem Haus, der mich in die Villa mit großen Garten einführte. Es war toll, m

Wenn Veilchen rocken

Meine Freundin bekam zu ihrem runden Geburtstag ein besonderes Geschenk. Für manche Dinge im Leben muss man fünfzig werden. Um das volle Klischee erfüllen zu können. Dachte ich. Und dann sah ich Mädels zwischen zwanzig und fünfundsiebzig Jahren. Bei der amerikanischen männlichen Top-Strip-Show, den Chippendales. Mich interessierten weniger die Sixpacks der Jungs, als vielmehr die Ekstase, die sie damit auslösten. Zur Zeit als der Film "Thelma und Louise" (erinnert ihr euch? Brad Pitts Einstand!) in den Kinos gespielt wurde, gab es in so manchem Kino Getöse, hervorgerufen von Frauen, die sich für emanzipiert hielten, die Mädels auf der Leinwand anfeuerten und eine starke Männerfeindlichkeit ausströmten. Es gab immer weniger Männer, die Lust  hatten sich den Film anzuschauen. Diesmal feuerten die Mädels die Jungs an. Einen Abend mal alles andere als bescheiden, sittsam und rein sein. Auf der Bühne einen Schoßtanz, die bevorzugte Sexstellung, einen vorgetäuschten Org

LSD-Tapeten

Im Zeit-Magazin gibt es eine unregelmäßige Kolumne, die heißt "Die beschwipste Frau" und es geht um Alkohol. Seit ein paar Tagen stelle ich mir vor, dass ich eine unregelmäßige Kolumne schreiben darf mit dem Titel "Die LSD-Tapeten berauschte Frau" und es geht um Räusche anderer Art. Was könnte ich Geschichten schreiben über Pril-Blumen auf beigefarbenen Küchenfliesen, Tri-Top, Hosen mit Extremschlag, die keiner Fahrradkette entkamen, Bonanzaräder mit Fuchsschwanz und Tapeten an den Wänden, die aus einem LSD-Rausch designed schienen. Sehr geehrter Herr Dr. Martin Mahner (hauptamtlicher Skeptiker und Leiter des Zentrums für Wissenschaft und kritisches Denken, Gründungsmitglied der GWUP - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften und Ausrichter des PSI-Tests , Unterstützer des esoterikkritischen Buches "Erleuchtung gefällig - ein esoterischer Selbstversuch" von Bernd Kramer) und sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heinz Oberhummer (

Veilchen und Versprechen

"Vergiss nicht, du hast versprochen auf mich zu warten!" Wenn diese Worte in mein Leben kamen, geriet ich innerlich in Aufruhr. Lange Zeit ohne zu wissen warum. Wer ahnt, dass die Ahnen unter uns sind und eifrig mitmischen? Dass sie so sehr mit dem Geliebten zusammen kommen wollen, dass sie noch uns in einen Wartestatus versetzen. Es gibt Bücher darüber, ich war skeptisch, heute weiß ich es besser. Mit Anfang zwanzig verliebte ich mich in einen jungen Mann aus dem Ausland. Wir führten eine Fernbeziehung. Telefonieren war zu teuer, also schrieben wir uns Briefe. Fast täglich. Die Sehnsucht war groß, er schien unerreichbar, unfassbar. Er ist nicht in den Krieg gezogen, er lebte auf einem anderen Kontinent. Ich wartete ... auf Briefe, auf Liebesworte, dass er kommt und bleibt oder mich holt. Auf die Einlösung eines Versprechens, das er mir nie gegeben hat. Zwischen uns gab es kein "und dann ..." und doch wartete ich sehnsüchtig auf "... und dann wird alles gut

Sei wie das Veilchen im Moose

Wer von euch entspringt der 60-er Jahre Generation? Wer von euch ist im Besitz eines Poesiealbums? Für alle Unwissenden, ein Poesiealbum ist eine Art Freundschaftsalbum, das man in der Klasse oder im Freundeskreis hat reihum gehen lassen und der- oder diejenige durfte es mit einem Spruch, einem Bild, Eselsohren oder Glitzerbildern versehen. Es stellte sozusagen den nicht-interaktiven facebookaccount dar. Als ich gestern anlässlich eines runden Geburtstages einer Freundin in den Devotionalien meiner Frühzeit stöberte, fiel mir das blaue Büchlein in die Hände. Ein Schatz meiner Kindheit. Wie alles, was es früher mal gab, reduziert. Heute habe ich auf facebook "Zitate und Sprüche" geliked und bekomme jeden Tag mehr als genug. Als Kind musste ich warten bis das Büchlein wieder zur mir zurückkam, suchte aufgeregt den Eintrag und las mit mehr oder weniger großem Verständnis, was meine Lehrerin oder ein Klassenkamerad mit einem Stift festgehalten hatten. Da ist Witziges von Erich