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Es werden Posts vom August, 2014 angezeigt.

Sommerimpression

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Warum hört der Sommer Mitte August auf, während wir alle denken, dass mit Beginn der Sommerferien der Sommer erst beginnt? Eine Runde Mitleid für alle daheimgebliebenen Schulkinder und für alle anderen finde ich es auch schade. Da bleibt nur die Erinnerung an wärmere Zeiten und das Auspacken von allen verfügbaren Kerzen.

Die Poeten sind in der Stadt

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und unsere kleine Großstadt kann sich mal wieder für kurze Zeit urban fühlen.

Weibliche Genügsamkeit

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Altenheime

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Kennt ihr diese Plazas in südlichen Dörfern? Ein Platz mit Platanen, umringt von Kafenions, in deren Schatten Cafe getrunken und Tavli gespielt wird? Dort versammeln sich gerne die alten Männer des Dorfes, politisieren, streiten, spielen. An solch einem Ort waren wir dieses Jahr. Im Landesinneren gelegen, die Jugend ausgewandert um Geld zu verdienen. Der kleine Hauptplatz, an dem keiner vorbeikommt, der in den Ort möchte, wurde bevölkert von acht alten Männern, die nebeneinander auf einer Bank saßen. Wir setzten uns in das Cafe gegenüber und beobachteten sie, so wie sie uns beobachteten. Sie diskutierten lautstark und gestikulierend, stritten sich, gingen auseinander und kamen wieder zusammen. Unser Spitzname für sie war "das Altenheim". Das griechische Altenheim gefiel mir besser als die Altenheime, die ich bisher in unserer Stadt besucht habe. Bisher ... Heute verbrachten wir seit langer Zeit wieder einmal unsere Mittagspause im wunderschönen Botanischen Garten. Dort gi

Abschied von einem Freund

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Er sieht fast aus wie eine Palme vor Strandbungalows. Aber es ist die Fichte, die ich viele Jahre von unserem Schlafzimmerfenster aus gesehen habe. Es ist der Baum, an dessen Zweige ich im Winter sehen konnte, ob es geschneit hat. Jedes Jahr im März weckte mich um 5 Uhr morgens einer der zurückgekehrten Singvögel mit einem Lied. Im Jahr unseres Einzugs schaute ich zu ihm auf, wenn ich nachts auf der Eingangstreppe sitzend meine Gute-Nacht-Zigarette rauchte. Fast jedes Haus in unserer Straße wird von einem Riesen dieser Art bewacht. Vor 2 Wochen gab es einen heftigen Sturm. Der Wald hinter unserem Haus war gerade frisch aufgeräumt, als der Wind die Bäume wie Mikadostäbe durcheinanderwarf. Die halbstündige Joggingrunde wurde zu einem zweistündigen Abenteuer. Es gab keinen Weg mehr, nur noch kreuz- und querliegende Bäume, auf denen wir balancierten, dazwischen kleine Sümpfe, in denen sich das Wasser gesammelt hatte. Vielleicht sieht man den Bewacher nun nicht mehr als Beschützer, so

Hippie-Traum

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Eintritte - Austritte

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Die Bilderbuchoma und der Willy

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Als ich noch Schülerin war, besuchte ich mit dem damaligen Prinzen sehr gerne die Bilderbuchoma. Sie wohnte im Altmühltal. In einem großen, alten Haus, drumherum ein Garten mit Walnuss- und Apfelbaum, daneben ein Spargelfeld. Die Bilderbuchoma kochte mir zur Begrüßung immer mein Lieblingsgericht, damals Grillhähnchen und sie zeigte mir wie man Apfelstrudel macht. Zur Spargelzeit mussten wir sehr früh aufstehen, um den Spargel zu stechen. Im Herbst saßen wir in der geräumigen, gekachelten Küche und pulten die Walnüsse aus ihrer Schale. Dazu lief der Klassikradiosender. Abends schaute sie die Tagesschau. Ich saß immer ein bisschen hinter ihr, so konnte ich beobachten, wie sie sich fürchterlich aufregte. Wild gestikulierend beschimpfte sie alle Politiker. Danach erholte sie sich bei einem Gläschen Schnaps und einer Zigarre. So sehr sie sich über die Nachrichten aufregen konnte, so ruhig wurde sie beim Paffen. Wenn die Zigarre alle war, spielten wir Stadt-Land-Fluss oder Wörter zerdeppe

Was wenn es die richtige Frau oder den richtigen Mann gar nicht gibt?

Es gibt Workshops, die da heißen "Man for a day". Frauen in Männerkleidung üben sich in männlichen Verhaltensweisen. Das kann man auch als Mann machen und das Ganze findet man unter dem Begriff "Crossdressing". Die Zeitschrift Chrismon veröffentlicht in ihrer Augustausgabe die Selbsterfahrung einer Journalistin mit dem Titel " Mann, tut das gut ". Frauen wollen mehr Verhaltensmöglichkeiten. Das ist die Hauptmotivation für den Besuch eines solchen Workshops. Zur Vorbereitung sollen Frauen Männern folgen und sie beobachten, sagt Kursleiterin Diane Torr. Und das ist kein Problem. Männer merken das nicht, sie fühlen sich unbeobachtet. Eine der Teilnehmerinnen fühlt sich ständig beobachtet. Und bewertet. Sie hat die öffentlichen Männerkommentare (Du bist aber eine süße Maus) satt und möchte endlich mal ungestört durch die Stadt gehen. Eine andere Kursteilnehmerin wandelt sich von der unsicheren Frau zum männlichen Arschloch und genießt es. Dinge, die "

Relikt aus der Eiszeit

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Die Hexen sind wieder da!

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In unserer Stadt gab es in einer kleinen Gasse einen Laden namens "Kräuter-Teufel". Betrieben wurde er vom Ehepaar Teufel. Wie der Name schon sagt, es gab dort Kräuter, Tee und Bonbons für alle Fälle und Wehwehchen. Das Schild in der Tür "Frischgemahlener Mohn" war durchgestrichen, da die Mohnmühle kaputt gegangen war. Herr Teufel saß im Nebenraum und füllte Tee oder Kräuter in Tüten. Frau Teufel stand hinter der Ladentheke, beriet die Kunden und verkaufte. Irgendwann wurde alles zu schwer für das Ehepaar und die Frage nach der Übernahme stand im Raum. Vor kurzem gab es eine Einweihungsfeier und der Laden wird nun betrieben von den "Kräuterhexen". Ich traute mich hinein, ob Teufel oder Hexe, was solls? Eine der Hexen hörte sich meine Wünsche an und mischte aus großen Schüben munter den Tee zusammen. Neben den bekannten Kräutern und dem echten Zimt gibt es Bertram und Galgant, Rezepte aller Art wie herzstärkenden Petersilienwein oder Schlafgut-Tee für K