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Es werden Posts vom Februar, 2012 angezeigt.

German Angst

German Angst - was ist das? Dieser Begriff enstand in den achziger Jahren in den USA und was er in den Augen der Leute bezeichnet, die uns damit verbunden sehen, wissen wohl letztendlich nur sie. Es gibt weitreichende Interpretationen in Politik und Wirtschaft. Da mich jedoch das interessiert, was darunter liegen könnte, deute ich es mal als "Zögerlichkeit, Mutlosigkeit, Pessimismus". Nun bin ich bei Sabine Bodes 2008 erschienenen Buch "German Angst" und dort wird diese Bezeichnung mit dem Hang der Deutschen zum Grübeln und ihrer merkwürdigen Zukunftsangst erklärt. Zitate aus dem Buch: Gemessen daran, wie schnell hierzulande ausländische Stimmen zur "deutschen Schuld" in die Schlagzeilen gelangen, dauerte es verblüffend lange, bis sich unsere Politiker den Befund vom verängstigten Deutschen zu eigen machten. Seit einigen Jahren gehört "German Angst" zum Vokabular der öffentlichen konsensfähigen Zustandsbeschreibung. Der Bundestagspräside

Ein System, für das es noch keinen Namen gibt ...

Habemus Bundespräsident! Joachim Gauck, 72 Jahre alt und ein Verfechter der Freiheit. Einer, der noch eine Meinung hat und dafür gleichermaßen kritisiert und gelobt wird. Giovanni di Lorenzo sagte in Anne Wills Talkshow, dass alleine die Tatsache, dass Gauck eine Meinung hat , wohltuend ist in einer Gesellschaft, die die größtmögliche Freiheit genießt und gleichwohl im größtmöglichen Konformismus gelandet ist. Einem Konformismus, der auf jeden einprügelt, der sich davon abhebt. Wozu also Freiheit, wenn diese nicht genutzt wird? Und einer, der noch eins draufsetzt, ist Frank Schirrmacher, selber ein Vertreter der Babyboomergeneration. Hier Auszüge aus seinem Artikel in der FAZ vom 19. Februar 2012, aufgehängt am Rücktritt von Christian Wulff: Abtritt ohne Vermächtnis: Der Sturz der Babyboomer Die erschöpfte Generation das politische Projekt dieser Generation liegt wie in Trümmern dass es heutzutage der Alten bedarf, um überhaupt das Wort „Ideen“ noch in den Mund zu nehm

rückläufiger Mars

Sind Sie zur Zeit müde, abgeschlagen, antriebslos? Nehmen Sie sich Dinge vor, die nicht gelingen? Sind Sie krank? Will es einfach nicht weitergehen? Stillstand? Oder fühlen Sie sich wie im Film "Und ewig grüßt das Murmeltier"? Leben in einer Endlosschleife? Früher nannten wir es "Frühjahrsmüdigkeit", aber in einer komplexen Welt gibt es viel mehr Antworten. Vielleicht unterliegen Sie der Kraft des rückläufigen Mars. Der Planet Mars, der den Namen des römischen Kriegsgottes trägt und somit für Tatendrang und das Vorwärts steht, ist rückläufig. Was das für Sie und für mich bedeuten kann, erfahren Sie hier .

Wie viel Wahrheit verträgt ein Paar?

 Ich bin ein ZEIT Magazin Leser und im letzten Drittel des Heftes, kurz vor den Spielen und Rätseln und immer rechts von den Partneranzeigen, gibt es "Die großen Fragen der Liebe" und eine Antwort von Wolfgang Schmidbauer. Diesmal stellt sich die Frage: Wie viel Wahrheit verträgt ein Paar? Die Frage: Ulli und Johanna sind seit gemeinsamen Studentenzeiten mit Lea und Max eng befreundet. Inzwischen nähern sich alle vier dem siebten Ehejahr. Lea und Max haben zwei Mädchen; Ulli und Johanna sind kinderlos und unternehmen viel zusammen, manchmal recht gewagte Fernreisen. Nach einem der inzwischen recht selten gewordenen Treffen zu viert sagt Ulli zu Johanna: »Die Beziehung zwischen Lea und Max gefällt mir gar nicht mehr. Die streiten ständig über Kleinigkeiten, Haushalt und so!« Darauf Johanna: »Ich könnte da auch oft mit dir streiten, aber ich lasse es lieber.« Betroffen erwidert Ulli: »Genau das meine ich. Wir streiten uns

Farben und Lebensfreude

Liegt es wirklich am Vitamin D Mangel, dass ich und meine Mitmenschen in dieser Jahreszeit grau und schlapp durchs Leben wandeln? Ich sehne mich nach Licht und kann es nicht abwarten, bis es draußen hell wird. Kaum ist es hell, drückt der graue Himmel von oben und der nasskalte Boden von unten. Dazwischen eingeklemmt Menschen in braunen, grauen und schwarzen Winterjacken. Mir fehlt die Farbe, mir fehlt die Freude. In den Boutiquen haben sie bereits Einzug gehalten, die Farben rot, gelb und grün, der Frühling wird leuchten. Dazwischen die reduzierte Winterware im üblichen braun, grau und schwarz und ja, tatsächlich, auch dunkelblau und vereinzelt dunkelgrün. Warum gibt es keine signalroten Daunenmäntel, kanariengelbe Steppjacken, wiesengrüne Wollmäntel? Es sieht so aus, als ob wir uns der Natur anpassen, noch warten die Krokusse auf ihr Coming-out und die Tulpen auf die wärmende Sonne, die ihnen das Startzeichen gibt sich in aller Buntheit zu entfalten. Das alljährliche große Warten

Zorn motiviert und spendet Kraft

Die deutsche Sprache ist eine reichhaltige Sprache und ich freue mich immer wieder an den vielen Wörtern, die uns zur Verfügung stehen, um uns auszudrücken. Aufgewachsen in einer Generation, der das Gefühl "Wut" regelrecht aberzogen wurde, fällt es mir auch heute im Erwachsenenleben manchmal schwer, mich abzugrenzen. In der kultivierten Erwachsenenwelt ist Wut ein völlig inakzeptables Gefühl und wird als Aggression gewertet. Wut zählt zu den negativen Gefühlen und alles Negative ist unerwünscht. Cholerische Chefs in einem gewissen Alter bilden die Ausnahme. Ein Gefühl kann aber nicht aberzogen werden, es bleibt da, denn es ist eine Kraft, eine Energie, dazu da, etwas zu bewirken. Es kann nur Einfluss auf den Umgang mit dem Gefühl und auf das Verhalten ausgeübt werden. Und wenn dieses Gefühl im Außen nicht ausgedrückt werden darf, bahnt es sich einen Weg nach Innen. So zerstörerisch Wut auf die Umwelt wirken kann, so zerstörerisch kann es auch in unserem Inneren wirken.

transgenerationale Traumata - finanzielle Schuldenlast = alte Schuld?

In Sabine Bodes Buch "Kriegsenkel - Die Erben der vergessenen Generation" , gibt es ein Fallbeispiel, das mich zum Nachdenken brachte. Beschrieben wird die Lebensgeschichte eines damals 50-jährigen Rechtsanwalts, der als Einzelkind behütet von Eltern erzogen wurde, die beide Flüchtlingskinder sind. Mitte der neunziger Jahre erfüllte er sich seinen Lebenstraum, kaufte und sanierte einen fünfgeschossigen Altbau aus der Gründerzeit, verkaufte die sanierten Wohnungen und richtete sich vom Gewinn seine Traumwohnung, ein Dachgeschoss mit Terrasse, her. Zitat aus dem Buch: "Nach 18 Monaten war es soweit. Ich befand mich endlich in meiner Traumwohnung und hätte eigentlich nur glücklich sein müssen. Aber dem war nicht so." Zunächst fühlte er sich nur unwohl und verunsichert, ohne zu wissen, warum. Ganz anders als früher fühlte er sich tief getroffen, wenn seine Freundin seinen Hang zu Luxus kritisierte. Eigentlich hätte es ihn nicht mehr erschüttern sollen. Er kannt

Kriegsenkel - Die Erben der vergessenen Generation

Und nun widme ich mich dem zweiten Buch von Sabine Bode , das den Titel " Kriegsenkel - Die Erben der vergessenen Generation " trägt. Sie zitiert Cicero: Nicht zu wissen, was vor der eigenen Geburt geschehen ist, heißt immer ein Kind zu bleiben. Und an anderer Stelle wird Michael Ermann, der mit einer Forschungsgruppe an der Uni München die Spätfolgen deutscher Kriegskindheiten untersuchte, zitiert: Ohne Erinnerungsarbeit gibt es kein Gefühl der Kontinuität des eigenen Lebens - ohne diese gibt es keine positive Identität. In diesem Buch geht es nun um die Generation der "Baby-Boomer" oder der, nach einem Buch von Florian Illies benannten durch und durch konsumorientierten " Generation Golf ", hauptsächlich um die 1960 - 1975 geborenen Kinder der Kriegskinder. Um meine Generation. Im Klappentext des Buches formuliert Illies einen Rückblick auf seine Kindheit mit folgenden Worte: Noch ahnte man nicht, dass man einer Generation angehörte, für die

Gut genug!

Das ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Kirche und dazu gibt es eine interessante Homepage Was der Mann im Engels- und Supermankostüm mit dem Titel gemeinsam hat, entgeht mir, aber es ist werbewirksam eingesetzt. Nicht, dass ich Sie nun zu irgendetwas bekehren möchte, ob Sie sich als gläubiger Christ bezeichnen oder als Atheist, egal, schauen Sie sich die Seite an, falls Sie Lust dazu haben und lassen Sie sich inspirieren. Die evangelische Kirche tritt modern auf und die Zeit zwischen dem 22. Februar - 08. April gegen das Motto "Jeden Tag ein bisschen besser - höher, schneller, weiter" zu leben und es mal genug sein zu lassen, finde ich überdenkenswert. Eine andere Art des Fastens. Ich kenne Leute, die verzichten auf Süßigkeiten oder Alkohol. Aber wie wäre es wirklich "7 Wochen ohne falschen Ehrgeiz" zu leben und den Blick zu schulen für den Punkt, wo es reicht? "Probehalber etwas anders zu machen – auch wenn es schwer fällt – k