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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Das Gegensätzliche unserer Zeit

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Annehmlichkeiten, aber weniger Zeit. Wir haben mehr Ausbildung, aber weniger Verstand, mehr Wissen, aber weniger Einsicht, mehr Experten, aber mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit. Wir sind zum Mond geflogen, aber wir haben Probleme die Straße zu überqueren, um unsere neuen Nachbarn zu treffen. Wir erfinden immer größere Computer und erhalten immer mehr Informationen, die mehr Papier verbrauchen als je zuvor, aber leben weniger Kommunikation. Wir erhalten immer mehr Quantität, aber weniger Qualität. Es ist die Zeit des Fast Food und schlechter Verdauung, große Leute, aber kleiner Charakter, hohe Gewinne, aber oberflächliche Freundschaften. Es ist die Zeit, wo viel gezeigt wird, aber wenig dahinter steht. 14. Dalai Lama

Allein unter Pflaumen

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die bei uns Zwetschgen heißen ... :-)  

Leben in Zeiten von WhatsApp

Auf unserem Küchentisch liegt ein Smartphone. Es liegt da für mich und dank ihm könnte ich die Welt der Dummphonebesitzer hinter mir lassen. Ein Dummphone kann nur sms schreiben und telefonieren, ein Smartphone kann (nahezu) alles. Und das Wichtigste: Es eröffnet mir den Eintritt in die Welt von WhatsApp, dem aktuellen Informationskanal. Dieses smarte Phone ist noch nicht mein Freund, noch weigere ich mich ihm den Zutritt zu meiner Handtasche zu gewähren und damit mein kleines, handliches Kartenphone zu vertreiben. Ich traue ihm noch nicht, auch wenn ein Großteil meiner Familien- und Freundeswelt nach ihm ruft, ich fühle mich noch nicht bereit. Ich bin altmodisch. Und ich fühle mich genötigt. Nötigung erzeugt Widerstand. Ohne WhatsApp keine Kommunikation. Anfang des Jahres verpasste ich die synchrone Teilnahme an der absolut chaotischen Silvesternacht einer Freundin, da ich nicht ihrer WhatsApp-Gruppe angehörte. Erst zwei Wochen später erhielt ich eine veraltete Copy&Paste-V

Herbstimpressionen

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Im Wald ...

Teufel der Menschen

Man möge doch bedenken, dass man andere ertragen soll, wie man selbst ertragen zu werden wünscht. Aber das ist eben der Teufel der Menschen, dass selten jemand glaubt, dass die anderen auch etwas an ihm zu ertragen hätten. Jeremias Gotthelf

Resilienz

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Einst sprach der Ozean zum Ganges: "Wie kommt es eigentlich, dass du zur Regenzeit so viele riesige, gewaltige Baumstämme mit dir bringst, aber gar kein Gras, kein Rohr und keine Schilfhalme? Sind diese dir zu gering, weil sie schwach sind und so wenig Widerstand leisten? Oder wie verhält es sich damit?" Darauf sprach der Ganges: "Das will ich dir gern erklären, lieber Ozean. Das Gras, das Rohr und die Schilfhalme, die neigen sich und bücken sich, wenn ich mit den großen Wogen komme. Sie kennen die rechte Zeit und die rechte Gelegenheit, sie sind nicht übermütig und starr. Darum beugen sie sich vor der Übermacht des Wassers und des Sturms, und wenn ich über sie hinweggegangen bin, stehen sie wieder aufgerichtet und fest an ihrer alten Stelle. Die Bäume dagegen wollen unbeweglich Widerstand leisten, und darum werden sie von mir geknickt trotz ihrer viel größeren Kraft und Stärke." nacherzählt aus "indische Märchen" Das Wissen um die Notwendigkeit v

Like a bird on a wire

Nicht nur für diesen Song verehre ich diesen Mann zutiefst. Leonard Cohen "Like a Bird on a Wire"

Das Meer der Tränen ...

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Das Meer der Tränen, die jedes Wesen Leben um Leben anfangslos durchwandernd, geweint hat, ist größer als alle vier Weltmeere zusammen. (S 15,3)

Sieben Mal wirst du die Asche sein

In einer meiner Ausbildungen lernte ich ein Mittel zur Bewusstwerdung kennen, das heißt "Ich gehe eine Straße .... und falle in ein Loch". Es geht um die Endloswiederholungen unserer eingebrannten Verhaltensmuster, um unsere Reaktionen auf die Aktionen anderer. Auch wenn wir irgendwann erkennen, dass da wieder etwas abgespult wird, was wir schon so lange kennen, ist es schwierig diese Kette zu unterbrechen. Wir manövrieren uns in die endlose Reinszenierung unseres ureigenen Dramas. Die Seminarleiterin sagte "Auch wenn ihr wisst, wie ihr auf bestimmte Verhaltensweisen anderer reagiert, so fallt ihr doch bestimmt noch sieben Mal in dieses Loch. Aus reiner Gewohnheit". Und ich erinnere mich gut, wie sie vor uns tänzelte und rief "Aber dann, eines Tages, da steht ihr am Rand und schwankt vor und zurück und plötzlich wisst ihr, dass ihr euch jetzt entscheiden könnt wieder hineinzufallen und mühsam rauszukrabbeln oder es diesmal auszulassen und weiterzugehen".

Unser Geist - ein durchgeknallter Typ

Unser lächerlicher, sich endlos wiederholender Gedankenstrom schafft ständig unser begrenztes Selbst mit all seinen Wertungen, Verteidigungsstrategien, Plänen und Entschuldigungen. Wenn wir diese Gedanken nicht genauer untersuchen, glauben wir ihnen einfach. Würde allerdings ständig jemand neben uns herlaufen und uns dabei dauernd unsere Gedanken ins Ohr flüstern, würden wir uns sehr schnell langweilen. Ginge das unentwegt so weiter, würde uns die Krittelei schnell entnerven, und schließlich würden wir explodieren, weil der Kerl neben uns nicht einmal für ein paar Sekunden die Klappe halten kann. Vermutlich würden wir die Schlussfolgerung ziehen, dass dieser Typ verrückt ist. Jack Kornfield

Verzeihung

Im gestrigen Tatort "Angezählt" geht die Polizistin Bibi Fellner zu einer Psychologin, weil sie ihr Gefühlsleben nicht als normal empfindet. Sie erzählt vom Besuch bei ihren Patenkindern, die ein Konzert gaben, der Rührung unter den Erwachsenen rundherum und dem Stolz der Eltern auf das Können ihrer Kinder. Bibi langweilt das, unter all den Gerührten bleibt sie die einzige Ungerührte und sucht eine Erklärung in der Härte ihres Berufs. Als die Psychologin sie fragt. ob ihre eigenen Eltern sie gelobt und toll gefunden hätten, erzählt sie vom Tod ihrer Mutter als sie vier Jahre alt war und dass der Vater sie zu den Großeltern brachte, weil er eine Kneipe betrieb, die kein Ort für ein kleines Kind war. Der Vater besuchte sie so gut wie nie. Zweiundzwanzig Jahre waren inzwischen seit dem letzten Treffen vergangen. Und Bibi sagt "Ich konnte ihm das nie verzeihen". Darauf die Psychologin "Wir Kinder können unseren Eltern nicht verzeihen, das wäre anmaßend".

Der weibliche Hang zur Esoterik - ein menopausaler Mittelfinger?

Bernd Kramer, Journalist, brachte im Mai diesen Jahres ein Buch heraus mit dem Titel "Erleuchtung gefällig? Ein esoterischer Selbstversuch". Der Mann bezeichnet sich als Rationalisten und unempfänglich gegenüber dem neuen Numinosen, das sich in unserer heutigen Gesellschaft ausbreitet - Astrologie, Homöopathie, Fern-Reiki, Geistheilen, Hellsehen, Reinkarnation, Lichtarbeit, Channeling. Undercover taucht er in die Esoterikszene ein. Unter anderem als Berater einer Hotline, einzige Voraussetzung für diesen Job ist der Kontakt zur geistigen Welt, und ausgestattet mit einem "Transzendenzzapfen", den er als günstigen Weihnachtsdekoartikel erwarb, auf einer Esoterikmesse. Wo auch immer er auftauchte, ob Seminar für das Erlernen von Hellsehen, Hotline oder Messe, traf er auf Frauen. Bevorzugt auf Frauen mittleren Alters. Und als Frau mittleren Alters frage ich mich: Was suchen wir da? Ich habe eine Antwort darauf, warum ich selbst eine Ausbildung zum Reikilehrer absol

Reifezeit

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