Gastbeitrag: Brot backen in Zeiten von Corona
von Marciel Riemann Die Corona-Pandemie zwingt uns zur Einkehr. Auch die, die arbeiten dürfen, werden die Verlangsamung der Prozesse merken. Nichts hat mehr diese Dringlichkeit – man weiß ja eigentlich nicht, was morgen kommt. Das ist auch für mich ein komisches Gefühl. Ich arbeite in den luftleeren Raum – gehöre aber auch nicht zu den systemrelevanten Berufen. Ich mache Marketing, entwickle Werbekonzepte, schreibe Texte für Produkte und Dienstleistungen, Luxus also. Wie viele andere von uns auch. Wer arbeitet heute noch wirklich systemrelevant? Die vielen Ingenieure für das neueste Update des MRT oder der neuesten Waschmaschine mit 8 Kilo-Zuladung, die vielen Beamten in der Verwaltung, die Mechatroniker für die kleinen Cabrios und großen SUVs, der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse, die Softwareentwickler in den Hightech-Firmen, die Heerscharen an Steuerberatern, Controllern, Reinigungsfachkräften, Musikern, Künstlern, Bauarbeitern, Designern und Unternehmensberatern? Wer ist wir