Sind wir Pussies?

Es gibt Leute, die geben Generationen Bezeichnungen.
Ich gehöre der Generation der Babyboomer an, weil Deutschland damals so reich an Kindern war. Weil es so viele Kinder gab, wuchs ich mit dem Spruch auf "Bilde dir bloß nicht ein, dass du was Besonderes bist".
In der Generation, die heute 20 oder 30 Jahre alt ist, waren die Kinder rarer. Die, die es gab, kamen in der Regel gewollt statt ungewollt und ihnen wurde gesagt "Ihr seid etwas Besonderes".
Der Antrieb meiner Generation war nicht selten der Minderwertigkeitskomplex. Wir wollten zeigen, dass etwas in uns steckt. Auch wenn uns das nicht besonders besonders machte, so wollten wir doch beweisen, dass wir zu etwas taugen. Dass wir nützlich sind.
Menschen, die sich besonders fühlen, müssen nichts mehr beweisen. Ihre Besonderheit muss lediglich entdeckt werden. Unter millionenfachen You-Tube-Videos oder auf anderen Selbstinszenierungsplattformen.
Was aber, wenn sie entdecken, dass sie einer unter vielen besonderen Menschen sind? Was ist dann besonders unter all den Besonderheiten? Und was ist der Antrieb? Gibt es überhaupt einen Antrieb oder führt die Selbstentdeckung der unentdeckten, weil illusionären Besonderheit in eine Depression?
Wie es dazu kommt, dass sich die Generation Y als besonders fühlt, warum auch das nicht zufrieden oder glücklich macht und warum sie und wir von der Kriegsgeneration als Pussies (Weicheier) gesehen werden, das beschreibt sehr schön, einfach und anschaulich, dieser Artikel.





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